Prof. Dr. sc. Iwan Wassiliwitsch Kotow, Über den Wirkungsmechanismus des Wertgesetzes im Sozialismus, in Theoretische und methodologische Probleme der politischen Ökonomie, Herausgegeben von Prof. Dr. sc. P. Hofmann, Prof. Dr. sc. H. Richter, Prof. Dr. sc. Dr. hc. S. i. Tjulpanow, Berlin, 1979, Verlag Die Wirtschaft, S. 157-176
«Das Primat des Gebrauchswertes gegenüber dem Wert im Sozialismus schließt keineswegs aus, daß bei aller Bedeutung der Erfasung der hergestellten Erzeugnisse im Naturalausdruck die ökonomischen Berechnungen, der Vergleich von Investitionsvarianten und die Messung von Aufwand und Ergebnis unmittelbar mit Hilfe eines Systems von Wertkennzahlen erfolgen.» (S. 158)
Das heißt umgekehrt, daß die Anwendung eines Systems von Wertkennzahlen seiner Meinung nach nicht das Primat des Gebrauchswerts gegenüber dem Wert in Frage stellt. Es sagt "nur" folgendes:
«Ohne Beherrschung des Wirkungsmechanismus des Wertgesetzes und des Preisbildungsprozesses ist es unmöglich, die gesellschaftliche Produktion und Konsumtion der materiellen Güter zu optimieren.» (ebd.)
Woher rührt aber dieser Wirkungsmechanismus des Wertgesetzes, wer dominiert wen in welchem Maße und warum? M.a.W. welche Rolle spielt das Wertgesetz in verschiedenen Gesellschaftsformationen, welchen Rahmenbedingungen und Tendenzen ist sein Wirkungsmechanismus unterworfen, welche Tendenzen gehen von ihm aus? (Einfache Warenproduktion, kapitalistische Warenproduktion, sozialistische Warenproduktion, …?)