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Bedürfnis = Empfinden eines Mangels, mit dem Bestreben, diesen zu beheben. Maslow bringt die Bedürfnisse in eine hierarchische Ordnung. Er berücksichtigt nicht nur jene Bedürfnisse, die durch Wirtschaften zu befriedigen sind, sondern alle menschlichen Bedürfnisse. Die Hierarchie der Bedürfnisse (= Motive menschlichen Handelns) ergibt sich aus der Dringlichkeit ihrer Befriedigung.
Bedürfnispyramide: 5. Selbstverwirklichung 4. Wertschätzung 3. soziale Bedürfnisse 2. Sicherheitsbedürnisse 1. physiologische Bedürfnisse
Aus dem Wörterbuch der Marxistisch-Leninistischen Philosophie von Alfred Kosing (Dietz Verlag 1986, Berlin), S. 73ff.:
« Bedürfnis: spezifisches Verhältnis des Menschen, von Menschngruppen (Klassen) oder der Gesellschaft als Ganzes zu ihren natürlichen und sozialen Existenzbedingungen, welches in dem Bestreben besteht, sich diese anzueignen und menschlichen Zwecken dienstbar zu machen. Die B. sind immer konkret-historisch durch die jeweilige ökonoische Gesellschaftsformation, ihre Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse wie die daraus hervorgehenden Klasseninteressen bestimmt. Sie entstehen auf der Grundlage der Produktion, im weiteren Sinneder Gesamtheit der gesellschaftlichen Tätigkeiten und wirken ihrerseits als subjektiver Antrieb der Arbeit und Motiv aller Tätigkeit. Die jeweils konkret-historisch gegebenen B. bestimmen den Zweck jeder Produktion, nämlich menschliche B. zu befriedigen, wobei die Produktion die B. zugleich reproduziert und neue B. schafft. Die B. der Menschen sind vielgestaltig und besitzen die Tendenz zu wachsender Komplexität und Universalität. Sie erstrecken sich auf die Sphäre der individuellen Konsumtion, der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, der Entwicklung der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse, der Entfaltung der gesellschaftlichen Beziehungen und der Fähigkeiten der Persönlichkeit, der Vertiefung der Erkenntnisse, der Entwicklung des kulturellen und geistigen Lebens, der sinnvollen Freizeitgestaltung u.a.
Im Kapitalismus sind die B. dem Verwertungsprozeß des Kapitals unterworfen; die B. der werkrätigen Massen werden nur insofern entwickelt und befriedigt, als sie dem alles bestimmenden B. des Kapitals nach Profit entsprechen.
Zugleich werden B. deformiert, manipuliert und künstlich erzeugt, um den werktätigen Massen ein illusionäres Bewußtsein des Wohlstands, der Freiheit und einer gesicherten Zukunft zu suggerieren, welches sie geistig entmündigt und noch fester an das imperialistische System kettet.
Im Sozialismus wird die immer bessere Befriedigung der wachsenden materiellen und kulturellen B. der Werktätigen zum direkten Ziel der Produktion wie der sozialistischen Gesellschaft insgesamt. Kann dieses Ziel in der Etappe des Aufbaus der Grundlagen des Sozialismus und des Sieges der sozialistischen Produktionsverhältnisse nur schrittweise und auf vielen Gebieten vermittelt über die Schaffung der hierfür notwendigen Voraussetzungen verwirklicht werden, so ist es beim Übergang zur entwickelten sozialistischen Gesellschaft bereits möglich, das Ziel der Befriedigung der B. der Menschen direkt in den Mittelpunkt der sozialistischen Ökonomik zu stellen. Zugleich erfolgt eine immer stärkere Umgestaltung der B. entsprechend den Grundlagen und Inhalten der sozialistischen Lebensweise, die vor allem auf die Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten und deren aktive Betätigung im Interesse der Gemeinschaft gerichtet ist. Der Sozialismus fördert vor allem solche B., die zur Herausbiildung möglichst allseitig entwickelter Persönlichkeiten, zu einem sinnvollen, menschenwürdigen Leben und zur Höherentwicklung der sozialistischen Gesellschaft beitragen.
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